Ich glaube es gibt nur sehr wenige europäische Hauptstädte, die so klein und übersichtlich sind wie die maltesische Hauptstadt Valletta. Gerade einmal ca. 600m x 1000m groß mit ca. 7000 Einwohnern, läuft man sich nicht gerade Blasen an die Füße, will man diese kompakte Hauptstadt zu Fuß entdecken. Die geraden und rechtwinklig zu einander verlaufenden Straßen machen die Orientierung in der Stadt zu einem Kinderspiel. Trotz der geringen Fläche geizt Valletta aber nicht an sehenswerten Highlights.
Valletta Sehenswürdigkeiten
Lower Barrakka Gardens
Einen wunderbaren Blick über die Stadt und den Hafen, hat man von den Lower Barrakka Gardens, einer öffentlichen Parkanlage, aus. Dieser Park befindet sich unweit der imposanten Stadtbefestigung. Hier lässt sich u.a. die Belagerungsglocke entdecken, welche an die zweite große Belagerung Maltas im Zweiten Weltkrieg erinnern soll. Damals kamen viele Malteser ums Leben und die Bevölkerung musste Hunger und Not erleiden.
Mittags wird diese Glocke sehr geräuschvoll geläutet und man sollte sich nicht in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden, das Läuten geht durch Mark und Bein.
Der Grand Master´s Palace
Gleich an der Pjazza San Gorg befindet sich der Grand Master´s Palace, der Großmeister Palast, aus dem 16. Jahrhundert. Früher diente der Palast dem Sitz des Großmeisters des Johanniter Ordens, heute hat hier das Parlament Einzug erhalten. Außerdem ist es der offizielle Sitz des Präsidenten. Imposante Löwen bewachen den Eingang zur großen Halle, dem heutigen Sitz des parlamentarischen Repräsentantenhauses.
Bei einem Bummel durch die charmanten Straßenzüge der Hauptstadt mit ihren bunten Balkonen, langen Treppen, den roten Telefonzellen, die an die britische Zeit erinnern und den prachtvollen Eingangstüren zu den Wohnhäusern, kann man sich wunderbar treiben lassen.
Geschichte Vallettas
Valletta ist stark verbunden mit der Geschichte des Johanniter Ordens, der hier von 1530 bis 1798 seinen Sitz hatte. Zuvor regierten hier aber bereits die Phönizier, Griechen, Katharger, Römer, Byzantiner und die Araber. Genau dieses Konvolut an unterschiedlichen Kulturen macht sich u.a. in der maltesischen Sprache und der Schrift bemerkbar.
Kaiser Karl V. übertrug die Insel Malta dem Johanniter Orden als Lehen und dieser musste die Insel gegen die Osmanen verteidigen. Als Dank über den Sieg half Papst Pius IV. den Ort zu befestigen. Der Großmeister de la Valette legte den Grundstein für die heutige Hauptstadt.
Der Ritter Orden hatte einen sehr starken Einfluss auf die Gestaltung der Stadt, der bis heute spürbar ist, da es kaum bauliche Änderungen seit deren Abzug 1798 gegeben hat.
So hat der Orden die zahlreichen geraden und im rechten Winkel verlaufenden Straßen und Gassen der Stadt geschaffen. An ihnen liegen, gut geplant, die wichtigsten Gebäude wie zahlreiche Kirchen, der Großmeister Palast und öffentlich zugängliche Gärten. Valletta gilt als die erste Stadt der Moderne, die vollständig auf dem Reißbrett entworfen wurde.
Valletta ist UNESCO Weltkulturerbe
Die Einschreibung auf die Liste des Weltkulturerbes erfolgte 1980. Hauptkriterium waren die rund 320 historischen Monumente bzw. Gebäude Vallettas, die sich auf nur ca. 60 ha Fläche befinden und die Stadt somit zu einer der Orte mit der höchsten Konzentration an historischen Gebäuden macht.
Neben der Hauptstadt Valletta besitzt Malta noch zwei weitere Weltkulturerbestätten: die Megalith-Tempel von Malta und Gozo sowie das Hypogäum von Ħal-Saflieni.
Du warst auch schon in Valletta? Was hat Dir dort besonders gut gefallen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
5 Comments
Karin Arnold
29. August 2020 at 17:04Hi, sicher, dass es die Johanniter waren und nicht die Malteser??
Miriam
29. August 2020 at 22:04Hallo Karin,
ich habe auch viel recherchieren müssen und die Geschichte und Verbundenheit beider Orden ist bei einer fast 920 jährigen Geschichte schon etwas verwirrend.
Der Johanniterorden entstand nach der Eroberung Jerusalems 1099 als Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem. Im Laufe der Geschichte war der Orden in Zypern und Rhodos ansässig bis sie dort von den Osmanen vertrieben wurden. Danach waren sie 1530 in Malta ansässig, woraus sich der heute gebräuchliche Name Malteser ableitet. Der korrekte Name des Ordens lautet Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta – früher zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta.
Ab 1538 gab es dann eine protestantische Abzweigung des Ordens der bis heute Johanniter genannt wird.
Sie haben also soweit ich weiß, den selben Ursprung und zweigten sich dann auseinander.
Vielleicht habe ich das aber auch nicht so klar formuliert. Ich werde den Text noch einmal etwas klarer versuchen zu schreiben 🙂
Lg Miriam
Verena
27. Januar 2018 at 10:16Wow was für eine tolle Liste! Und wie toll – ich hab schon ein paar besichtigt, unbewusst 🙂 Salzburg ist so schön, aber da bin ich so oft, da ich in der Nähe wohne, überhaupt die Punkte in Österreich kann ich alle samt verstehen 🙂 Die Altstadt von Bern ist zauberhaft – das muss ich zugeben. Toll, danke für die Inspiration. Alles Liebe aus dem Salzburger Lungau. Verena
Sarah Maria
23. Juli 2017 at 12:35Ich war noch nie in Valletta, aber dein Bericht macht richtig Lust auf die Stadt – und die ganze Insel. 🙂
Liebe Grüße,
Sarah Maria
Miriam
23. Juli 2017 at 12:39Liebe Sarah Maria,
ja, Malta kann ich wirklich empfehlen, die Insel hat für jeden etwas! Sonne, Strand und Meer und jede Menge Kultur und Geschichte, wunderschöne Parks und Altstädte.
Lg Miriam