(*Offenlegung)
Die Altstadt von Nessebar an der bulgarischen Schwarzmeerküste gehört zu den ältesten Städten Bulgariens und zählt aufgrund ihrer besonderen Städtebaukunst zu eine der Top Sehenswürdigkeiten Bulgariens. 1983 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Von der Altstadt Nessebars aus, hat man einen Blick über die gesamte Region mit dem 8 km langen Sonnenstrand / Goldstrand.
In der Saison steppt hier, in der Altstadt von Nessebar, wohl der Bär. Alle Lokalitäten sind geöffnet, und im Erdgeschoss der historischen Wohnhäuser reihen sich die Souvenirläden mit allerlei Kitsch nur so aneinander. Abends sitzt man draußen, mit Blick auf den alten Hafen und die historischen Gemäuer der Stadt, isst, trinkt und feiert. Die Altstadt von Nessebar ist dann voller Leben, denn die Urlauber des bekannten und angrenzenden Goldstrandes oder auch Sonnenstrandes strömen dann in Scharen herbei.
Als wir über den 400m langen Damm fahren, der die Altstadt von Nessebar mit dem Festland verbindet, ist es fast menschenleer. Es ist Ende März, hat angenehme 20 Grad Celsius, blauer Himmel und die Sonne scheint. Sämtliche Lokalitäten sind verrammelt, die Souvenirläden haben geschlossen. Vereinzelt treffen wir auf andere Reisende, die wie wir die Ruhe schätzen.
Geschichte von Nessebar
Betrachtet man den Sonnenstrand und Nessebar, dann könnte der Kontrast nicht größer sein. Auf der einen Seite Bettenburgen, auf der anderen Seite eine historische Altstadt, die einmalig ist.
Die Zeitreise geht von den Überresten der griechischen Herrschaft bis hin zu den Holzhäusern aus der Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt.
Auf der Halbinsel, auf der sich die heutige Altstadt befindet, gründeten die Thraker im 6. Jh. v.Chr. eine Siedlung mit Namen “Mesambria”. Ab dem 5. Jh. v. Chr. wurden hier bereits Münzen geprägt, und die thrakische Siedlung entwickelte sich rasch zu einer typischen Polis (Siedlungskern im antiken Griechenland) mit florierendem Handel zu Wasser und zu Land.
Später wurde sie ins Römische Reich eingegliedert und erlebte einen neuen Aufschwung unter dem byzantinischen Reich, denn die Stadt wurde ein wichtiges geistliches Zentrum.
Stadtmauern kamen hinzu, wurden ausgebaut und befestigt, denn ab dem 8. Jh.n.Chr. gab es zahlreiche Machtwechsel in der Stadt. Vom 11. bis zum 13. Jh., im Zweiten Bulgarenreich war Nessebar eine prächtige Handelsstadt, deren Bewohner zahlreiche Kirchen errichten ließen.
Ab dem 18. Jh. entstanden in Nessebar die typischen Wiedergeburtshäuser mit ihren Holzstockwerken, die auf einem steinernen Erdgeschoss ruhten, in dem Wein gelagert wurde.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Nessebar
Stadttor und Stadtmauer
Das erste was Du siehst, wenn Du die Altstadt von Nessebar über den rund 400m langen Damm betrittst, sind die Überreste der mächtigen antiken Festungsmauern aus dem 5. Jh. vor Chr.
Das Stadttor wird von zwei mächtigen Türmen flankiert. Gleich hinter dem alten Stadttor befindet sich übrigens das Archäologische Museum welches u.a. Funde aus der antiken Stadt Mesembria (also aus Nessebar) zeigt.
Pantokrator Kirche
Auf dem Hauptplatz der Altstadt, kaum zu verfehlen, findest du die Pantokrator Kirche, die im 13./14. Jahrhundert im spät byzantinischen Stil erbaut wurde. Besonders schön anzusehen sind die Verzierungen der Kirchenfassade, die aus verschieden farbigen Ziegelsteinen bestehen. Hinzu kommen rote und grün-türkis farbene Keramikrosetten, die sich in Bändern um die Kirchenwände herum ziehen oder sogenannte Blendbögen formen.
Kirche der Erzengel Michael und Gabriel und Paraskevakirche
Etwas versteckt von der Hauptgasse liegt die Kirche der Erzengel Michael und Gabriel aus dem 13. Jh., die leider nicht mehr so gut erhalten ist. Jedoch kannst du in der unmittelbaren Umgebung sehr schöne Häuser aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt finden.
Fast unmittelbar daneben befindet sich die Paraskevakirche, die ebenfalls im 13. Jh. errichtet wurde. Hier kannst du einen Blick auf die wunderbaren Keramikrosetten werfen, die die Außenwände verzieren, denn diese sind sehr gut erhalten geblieben. Auch diese Kirche war leider im März geschlossen. Ein Besuch soll sich aber aufgrund der gut erhaltenen Fresken im Innenraum sehr lohnen.
Kirche Sveti Stefan
Diese Kirche soll die schönsten Wandmalereien in ganz Nessebar aufweisen. Zwar wurde diese dreischiffige Basilika schon im 10. Jh. errichtet, die Fresken stammen aber erst aus dem 16. Jh. Insgesamt sollen dort 258 Malereien zu sehen sein. Auch erzählte man uns von einem vergoldeten Bischofsthron aus Holz und einer kunstvoll aus Holz geschnitzten Kanzel. Leider war auch diese Kirche im März geschlossen, so dass uns nur der Blick von außen blieb.
Kirche des hl. Johannes des Täufers
Diese Kirche ist eine der ältesten in Nessebar. Erbaut wurde sie im 9. / 10. Jh.n.Chr. Die Mauern bestehen auch hier, wie bei den übrigen Kirchen aus Bruchstein und Ziegeln. Man vermutet allerdings, dass die Wände verputzt waren. Ihre Kuppel ist ein Zeugnis vom Übergang zum Stil der sogenannten Kreuzkuppelkirchen.
Bei unserer Ankunft war die Kirche leider geschlossen, aber im Inneren sollen noch einige Fresken zu sehen sein, die die Innenwände verzieren.
Kirche des hl. Johannes Aliturgetos
Mit Blick über den Hafen liegt diese Kirche, deren Dach durch ein Erdbeben im Jahr 1913 zerstört wurde, wohl am schönsten Fleck von Nessebar. Sie stammt aus dem 14. Jh. und zeichnet sich vor allem durch ihre reichlich verzierte Fassade aus. Die typischen Keramikfliesen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert erwecken den Anschein, als seien sie gerade erst verbaut worden. Bei einem Rundgang um die Kirche herum hast du einen wunderbaren Blick über den Hafen von Nessebar und die antiken Überreste der Festungsmauer.
Alte Metropoliten Kirche
Die sogenannte Metropoliten Kirche ist heute nur noch eine Ruine, von der lediglich die Außenmauern stehen. Die dreischiffige Basilika wurde im späten 5. und frühen 6. Jahrhundert erbaut und der heiligen Sophia geweiht. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie aber erst im 9. Jahrhundert n. Chr.
Die Innenwände der Kirche waren verputzt und mit bunten Fresken versehen, der Fußboden war vollständig durch Mosaike bedeckt. Betritt man heute die Ruine, lässt sich diese Schönheit leider nur noch erahnen.
Restaurants in der Altstadt von Nessebar
In der Saison hast du eine riesige Auswahl an kleinen und großen Restaurants und Cafés, die dich in der Altstadt von Nessebar in allen kulinarischen Richtungen versorgen.
Außerhalb der Saison ist kein Restaurant oder Café geöffnet (jedenfalls haben wir keines gefunden). Restaurants und Cafés findest Du aber jenseits des Dammes, sozusagen in der “Neustadt” von Nessebar.
Anreise in die Altstadt von Nessebar
Für alle, die ihren Sommerurlaub am Goldstrand verbringen, ist die Anreise zur historischen Altstadt von Nessebar wohl am einfachsten. Hier kannst du dir sogar ein Fahrrad mieten und per Rad in die Altstadt fahren.
Ansonsten halten Busse direkt vor dem Stadttor und verkehren in der Saison alle halbe Stunde zwischen Nessebar und Sonnenstrand sowie Burgas.
*Zu dieser Reise sind wir von “Historischer Park” bei Varna eingeladen worden. Unsere Meinung bleibt davon unbeeinflusst.
8 Comments
Tanja
6. Juni 2019 at 8:21Liebe Miriam,
Bulgarien steht auf alle Fälle als eines der nächsten Ziele auf meiner Reiseliste. Ich plane dabei eine Kombi aus aktiv, Entspannung und auch ein wenig Kultur. Dein Bericht kommt da natürlich wie gerufen. 🙂
Der wird gleich mal abgespeichert.
Liebe Grüße
Tanja
Miriam
16. Juni 2019 at 11:11Hallo Tanja,
das ist ja toll, dass Du Bulgarien auch auf Deiner Liste hast. Ich bin schon gespannt, wie es Dir gefallen wird.
Lg Miriam
DieReiseEule
2. Juni 2019 at 12:28Hallo ihr Beiden,
Bulgarien habe ich immer noch nicht auf dem Schirm. Euer Bericht macht aber Lust auf die Kultur. Die Pantokratokirche sieht sehr schmuck aus.
Liebe Grüße
Liane
Miriam
16. Juni 2019 at 11:16Liebe Liane,
uns ging es ja ähnlich, denn wir hatten Bulgarien auch nicht so auf dem Schirm. Dafür hat es uns um so mehr überrascht 🙂
Lg Miriam
Andreas
2. Juni 2019 at 10:30Wenn ich Bulgarien lesen muss ich zwangsweise immer direkt an den Goldstrand denken. Aber die Altstadt hier schaut ja mal völlig irre aus, so etwas finde ich total genial. Direkt mal abgespeichert für später, danke fürs zeigen!
WellSpa-Portal Online Magazin
27. Mai 2019 at 18:41Wiedergeburtshäuser? Was es alles gibt 😉
Ich mag die Art der Häuser sehr, die ihr beschreibt. Tolle Fassaden bei kunstvoller Architektur.
Liebe Grüße, Katja
Susanne
21. Mai 2019 at 8:02Bulgarien hatte ich bis jetzt noch nicht so auf dem Reiseschirm. Ich denke, dass sollte ich ändern. Euer Bericht ist klasse und die Bilder machen echt Lust darauf die Gegend zu erkunden.
Vielen Dank für der tollen Tipp!
Liebe Grüße, Susanne
Ines & Thomas
20. Mai 2019 at 19:32Liebe Miriam,
das sieht ja wirklich zauberhaft aus! Diese wundervolle Altstadt mit der tollen Architektur und den kunstvoll verzierten Fassaden ist besonders hübsch! Danke für den tollen Tipp, der wird gleich mal gespeichert!
Liebe Grüße
Ines und Thomas