An diesem kühlen Sonntagmorgen glitzert der Raureif auf meinem Autodach – irgendwo in Südtirol, in einem einsamen Dorf names La Val.
Weniger glitzert die durchgerostete Aufhängung meines Auspuffs, der hängt seit der letzten Bodenwelle der Alpenstrasse auf halb 12.
Mein Endtopf scheint sich der natürlichen Schräge der Almwiesen hier oben anpassen zu wollen, optisch mal was anderes, reisetechnisch aber ein temporäres Aus.
Google Maps spuckt die nächste Werkstatt unten im Dorf aus, doch die Webseite landestypisch auf italienisch.
Nichts zu verlierend packe ich Miriam ins Auto und starte einen möglichst sanften Blechkuh-Almabtrieb auf der Schlagloch-gespickten Bergstrasse.
Heil unten angekommen lauscht der beschäftigt wirkende Mechaniker meinem Laienvortrag und murmelt knapp: “Auspuff…aha”.
Er gestikuliert mit dem jungen Gehilfen der mir wortlos die Autoschlüssel aus der Hand nimmt, mein Auto in die Halle auf die Hebebühne fährt und uns dann sanft nach draußen vor das Gebäude schiebt, während das Tor hinter uns herunterfährt.
Wortkarg diese Südtiroler – unsicher was jetzt genau passieren wird stehen wir vorm Hallentor als auch schon ein dritter Mechaniker anschlurft und der Unterboden meines Autos im Schweissfunkenregen zu erstrahlen beginnt.
Keine 30 Minuten später – mein Autodach hatte noch nicht mal die Gelegenheit abzutauen, ist auch schon alles vorüber.
Nun ist der Raureif nicht mehr das Einzige was an diesem kühlen Sonntagmorgen glitzert – irgendwo in Südtirol, in einem einsamen Dorf names LaVal.
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