In Tokio kann man viel Buntes, Schrilles und Verrücktes erleben. Stadtviertel wie Shibuya, Akihabara oder Straßenzüge in Harajuku können Dich total faszinieren oder Dich mit ihrer reizüberflutenden Art in den totalen Wahnsinn treiben. Obwohl ich unterm Strich eher die einsame Natur bevorzuge, in der das Auge noch in die Weite schweifen kann und ich meine Ruhe habe, mag ich mich auch durchaus von Zeit zu Zeit vom Strudel einer aufregenden Metropole mitreißen lassen. Mal ehrlich, wo könnte man genau das besser tun als in Tokio!
À propos Wahnsinn, wer sich in diesen einmal so richtig hineinstürzen möchte, für den habe ich genau das Richtige. Hier kommen meine verrückten Tipps für Tokio!
1. Das Elektronikviertel Akihabara in Tokio besuchen
Im Elektronikviertel Akihabara gibt´s für alle erst einmal was auf die Ohren und die Augen. Schrille Leuchtreklame, die an den Häuserwänden auf und abspringt, Megaphone Durchsagen der Händler, die vor ihren Geschäften stehen und die neuesten Angebote anpreisen, laute Musik, die wahlweise von irgendwelchen Lautsprechern in Kopfhöhe abgespielt oder gerne mal von Werbetrucks auf der Straße in alle Richtungen gespielt wird. Comic- und Videospiele Fans, sowie alle Anime Liebhaber kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Von gebrauchten Videospielen in der “Superpotato”, über zahlreiche Läden mit Cosplay Kostümen oder auch jegliche Form von Elektronik, in Akihabara bekommt man alles. Hier gibt es auch ein mehrstöckiges Erotikkaufhaus (Eintritt allerdings nur für Frauen in männlicher Begleitung!).
2. Pause in einem Maid Café in Tokio
Die meisten Maid Cafés befinden sich in Akihabara. Meist zahlt man hier einen Eintritt und lässt sich dann von den Maids bedienen. Wer die männliche Variante bevorzug, der kann ein Butler-Café besuchen. In manchen Cafés muss für eine bestimmte Summe etwas verzehrt werden (also Achtung, das kann schnell zu einem teuren Vergnügen führen).
3. Spielhallen Spaß in Tokio
In den mehrstöckigen Spielhallen von Sega und Co. kann man sich mal wieder so richtig austoben. Hier sieht man nicht nur Kinder und Jugendliche, nein auch der Geschäftsmann im Anzug, der nach der Arbeit mal Dampf ablassen möchte, findet hier zwischen Autorennen und Shootern die richtige Entspannung.
4. Fotospaß in Tokio
Die Fotoautomaten in Japan können im Vergleich zu unseren so einiges mehr. Falten weg bügeln zum Beispiel, oder einen aussehen lassen wie Rotkäppchen und der böse Wolf. Meist sind zwei ganze Stockwerke dieser Häuser voll gestopft mit Fotoautomaten, in denen man sich mit der besten Freundin in allen möglichen Posen ablichten lassen kann. Danach kann man die Bilder noch zusätzlich bearbeiten. Was sie aber alle schon mitbringen, sind übergroße Kulleraugen, die Darstellung einer ultra weichen Haut (Falten und sonstige Alterserscheinungen adé!), sowie eine kleinere Nase. Und auch sonst ist schon alles aufgehübscht. Wer es auf die Spitzen treiben möchte, kann sich zusätzlich Kostüme ausleihen und sich als weißes Häschen, Fee oder sexy Polizistin ablichten lassen. Manche dieser Stockwerke sind allerdings „women only!“ oder nur in Begleitung einer Frau für Männer zugänglich.
5. Zucker Schock im Bunny Café in Tokio
Im Nicolas Charles House im Stadtteil Harajuku ist alles auf Hasen getrimmt. Sowohl die Deko als auch das Essen. Richtige Kaninchen gibt es hier allerdings (bzw. Gott sei Dank) aber nicht. Die Szenerie im Haus selber katapultiert einen direkt in eine Fantasiewelt. Absolut empfehlenswert! Über den Hasen-Wahnsinn habe ich bereits ausführlich geschrieben (Psst, dort findet ihr noch weitere sehr lustige Bilder).
6. Besuch eines Katzen-Cafés in Tokio
Katzencafés sind zwar keine Erfindung der Japaner, dennoch sehr populär. Neben den schon bekannten Katzen-Cafés gibt es hier auch Hunde-, Hasen- , Eulen- und sogar Reptilien-Cafés. Katzen-Cafés gibt es in manchen Stadtteilen Tokios fast an jeder Ecke. Ich habe mir das MoCHA Cat Café (hier geht´s zum ausführlichen Artikel) in Harajuku ausgesucht. Hier kann man in aller Ruhe bei einem Kaffee die Gesellschaft der Pelznasen genießen. Dennoch sollte man sich um das Tierwohl Gedanken machen, denn die Eulen sowie die Reptilien sind z.B. ständig eingeleint. Oft werden junge Tiere genommen, die dann, wenn sie älter werden anderweitig “entsorgt” werden. Auch hier würde ich mich vorher genau erkundigen, denn es gibt auch eine wenige Cafés, die Tiere z.B. aus Tierheimen aufnehmen und sogar vermitteln.
7. Takeshita-Straße in Tokio
Wer einmal in den Kawaii-Kult um alles niedliche, süße und charmante eintauchen will, dem empfehle ich in Tokio das Stadtviertel Harajuku zu besuchen. In der Takeshita-Straße kann man den neuesten Modetrends der Teenager, aber auch der Erwachsenen, auf den Zahn fühlen, zahlreiche aufgehübschte Kawaii-Cappuccinos trinken oder sich im „Kawaii-Monster-Café“ von den Strapazen des Tages „erholen“. Wir haben uns das Monster-Café aufgrund der langen Wartezeit und der Preise (ca. 20€ für einen Burger im blauen Brötchen…) allerdings gespart.
8. eine japanische Toilette benutzen
Klingt seltsam? Ist aber ein Erlebnis. Die Hightech Toiletten können nämlich so einiges. Nach dem Geschäft, lässt man sich seinen Pürzel mit einem Wasserstrahl reinigen. Hierbei kann man sowohl die Wassertemperatur als auch die stärke und den Winkel des Strahls einstellen.
Für Frauen, gibt es zusätzlich auch die vordere Variante. Ist der Pürzel sauber gestrahlt, betätigt man den Popo-Fön um alles trocken zu bekommen.
Um evt. Körpergeräusche zu übertönen, gibt es eine andere Taste, die ein Wasserplätschern (oder auch die Geräusche eines rauschenden Baches) ertönen lässt.
9. lustige Süßigkeiten in Tokio kaufen
Gerade in Akihabara, aber auch in anderen Teilen Tokios kann man unglaublich komische Süßigkeiten (auch einzeln) kaufen. Man muss schon ein Fan von süßem Zeug sein, denn es schmeckt zum Teil sehr merkwürdig und manches hat auch eine komische Konsistenz. Gut geschmeckt hat uns davon relativ wenig, aber das Geschmackserlebnis zählt trotzdem. Außerdem haben uns die Verpackungen gereizt. So kann man zum Beispiel bei der kleinen Katze aus Pappe (ganz rechts im Bild), den Schwanz hinten hochklappen. Erscheinen tut ein kleines Loch…aus diesem kommen dann kleine bunte, unseren Jelly Beans ähnliche, Kügelchen zum Essen heraus. Ähnliches gibt es in Form einer Toilette, die wie ein Dispenser funktioniert. Man drückt oben drauf und aus der Schüssel fallen dann kleine Kügelchen zum Essen. Ganz unten im Foto seht ihr noch eine Süßigkeit aus Süßkartoffel (haben wir zumindest angenommen) und etwas was aussieht und geschmeckt hat wie Fleisch (wir haben es nicht weiter gegessen!). Alles in allem hat es unglaublichen Spaß gemacht, da Japan wirklich sehr skurrile Sachen zu bieten hat.
10. Socken und Strümpfe in Tokio kaufen
Ihr habt genug Strümpfe? Vielleicht. Aber ihr habt keine japanischen Strümpfe, die man auch in Flip-Flops tragen könnte (ja ich weiß, wäre auch etwas merkwürdig hier auf der Straße damit herum zu laufen, aber für Zuhause?!). Im Nachhinein ärgere ich mich ein bißchen, dass ich mir nur ein Paar Socken gekauft habe, ich liebe sie mittlerweile und in Japan sind sie sowieso ein absoluter Hit! (Alle Modeblogger dürfen mich jetzt virtuell ohrfeigen 🙂 ).
Hast Du noch weitere verrückte Ideen für Tokio? Verrate sie mir doch in den Kommentaren!
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15 Comments
Isabel
18. August 2018 at 13:33Danke für die Inspirationen!
Andreas
10. August 2018 at 17:55Haha, genau SO habe ich mir das dort vorgestellt. Tokio muss ja einfach nur durchgeknallt sein *lach* Ich glaube, in der Takeshita-Straße könnte ich mich dann stundelang aufhalten. Im gesamten sieht das irgendwie aus wie von einem völlig anderen Planeten. Auch als Mario über die Straßen zu brettern stell ich mir urkomisch vor. Toller Artikel, Danke für die Einblicke in eine – zumindest für mich – völlig neue Kultur!
Victoria Koffler
8. August 2018 at 15:20Wow toller Beitrag! Tokio steht auch auf meiner Bucket-List. Ich würde ja immer nur im Katzen-Café sitzen – tagein, tagaus 😀
Liebe Grüße,
Victoria
Isa
8. August 2018 at 14:33Ich war zwar noch nie in Tokio, aber habe es fest vor 🙂 Ich würde wahrscheinlich den vielen Süßigkeiten dort verfallen!
Viele Grüße
Isa von lustloszugehen
Michelle | The Road Most Traveled
7. August 2018 at 16:09Geniale Sachen, Japan ist genau mein Land.
Da will ich schon seit Anfang meiner Teenagerzeit hin.
Die Katzencafés finde ich super, habe in Singapur eines besucht.
Die kaufen keine Katzen, sie adoptieren und vermitteln eben.
Dort gibt es auch Workshops für artgerechte Haltung und Co.
Den Eulen-, Kaninchen- und sonst was Cafés stehe ich auch eher kritisch gegenüber.
Ist vermutlich eine spannende Erfahrung, diese zu besuchen. Jedoch sind einige der Tiere ja auch nachtaktiv und werden durch die Besucher immer wieder wachgehalten und kommen nicht zur Ruhe.
Japan steht gaaaanz weit oben auf meiner Bucketlist, besonders Tokyo.
Vielen Dank für den schönen und authentischen Einblick!
Ganz liebe Grüße,
Michelle
Alexandra Sefrin
6. August 2018 at 18:28Nibelungenstr. 13
Rauszeiten im Juli 2018 || Reiseblog TRIP TO THE PLANET
1. August 2018 at 17:23[…] Weiterlesen bei North Star Chronicles […]
Kathi
31. Juli 2018 at 21:32Das ist wirklich eine verrückte Stadt. Wie seid ihr denn mit Kommunikation klar gekommen? Schafft man es den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen oder klappt das gar nicht?
Sonnige Grüße
Kathi
Miriam
31. Juli 2018 at 21:46Hallo Kathi,
in 90% der Fälle waren die Tageln überall such auf englisch ausgeschrieben. Bei Automaten konntest Du die Sprache ganz einfach einstellen. Wenn mal gar nichts ging, dann gibt es überall auch Schalter an denen man Karten kaufen kann. Mit den Bahnen (Shinkansen lder U-Bahnen) zu fahren ist kinderleicht, da ist alles auch auf englisch ausgeschildert. Bus fahren in ländlichen Gegenden ist schwerer. Dort hat uns der Fahrer irgendwann rausgeschmissen 😁. Taxi fahren ist eine Sache für sich, da ist es hilfreich die Adresse in japanisch dabei zu haben. Ansonsten haben wir uns immer in der Nähe, z.B. an einer U-Bahnstation oder einer Sehenswürdigkeit absetzen lassen.
Lg Miriam
Hendrik
27. Juli 2018 at 11:51Hahaha, die Japaner sind echt bescheuert (im positiven Sinn) 😀
Lustiger Artikel
Das mit den Toiletten hab ich aber auch mal in Deutschland gesehen 🙂
Und zu den Socken: Bunte Socken sind doch gerade mega angesagt, also gönn dir!
LG Hendrik
Susanne
24. Juli 2018 at 8:01Liebe Miriam,
was für eine Reizüberflutung! Aber genial. Ich glaube, mich würden vor allem die Süßigkeiten, die Elektronik und die Fototeile sofort in den Bann ziehen. Socken eher nicht, aber ich trage auch kaum welche 😉
Auf jeden Fall wirkt die Stadt so verrückt, wie ich es erwartet habe.
LG Susanne
Gina von 2 on the go
17. Juli 2018 at 21:38Hallo,
ich war noch nie in Tokio, aber ich stelle es mir so verrückt und schrill vor, wie ihr es beschreibt.
Die Flipflop-Socken haben wir auch schon in anderen asiatischen Ländern gesehen. Leider versäumt, welche zu kaufen…
Liebe Grüße Gina
Miriam
19. Juli 2018 at 14:12Hallo Gina,
ich liebe diese Socken! Gut zu wissen, dass es sie auch in anderen asiatischen Ländern gibt. Wann ich nämlich mal wieder nach Japan komme weiß ich nicht 🙂 .
Lg Miriam
Henrik
17. Juli 2018 at 11:26Hallo ihr beiden,
dieser Artikel versetzt mich gedanklich direkt wieder zurück nach Japan und Tokyo, welches ich 2014 besucht habe. Die meisten eurer aufgeführten Dinge habe ich tatsächlich auch gemacht 😀 Ist schon cool, wenn man den Profi-Gamern im Schulalter dabei zuguckt, wie sie die Scores knacken.
Habt ihr eigentlich auch die Matcha-KitKat probiert? Die fand ich ja persönlich schon ziemlich cool, als ich die das erste mal gesehen habe.
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
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Miriam
19. Juli 2018 at 15:30Hallo Henrik,
oh ja! Mit KitKat haben wir uns eingedeckt und gerade mit der Matcha Sorte! Bis die Rücksäcke voll waren, jedes Gramm wurde ausgenutzt 🙂
Und diese Gamer waren in der Tat irre.
Lg Miriam